Eine integrierte Unternehmensplanung heißt fachlich betrachtet, dass kurz- und langfristige Planungen vereint sind, um operative Kennzahlen aus den strategischen Unternehmenszielen ableiten zu können. Es muss eine fachlich und betriebswirtschaftlich korrekte Verknüpfung der Teilpläne bis in die Ergebnisplanung geben; Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanz und Cashflow-Rechnung sind miteinander verzahnt. Die Planung müsste sich zudem flexibel und über das Jahr immer wieder anpassen lassen und mit weiteren Prozessen wie das Berichtswesen und die Finanzkonsolidierung verknüpft sein, um ein möglichst umfassende Grundlage für die Unternehmenssteuerung zu erhalten. Laut Umfragen sehen Unternehmen insbesondere in der Qualität und Aussagekraft der Ergebnisse die größten Vorteile einer integrierten Unternehmensplanung.
Wie weit Unternehmen diese Ziele in die Praxis umgesetzt haben, hat die BARC-Anwenderbefragung „Integrierte Unternehmensplanung 2016. Reifegrad deutschsprachiger Unternehmen“ kürzlich erkundet. Danach ist nach Zeithorizonten betrachtet die Jahresplanung samt laufender Aktualisierung im Rahmen des Forecastings weiterhin die häufigste Planungsart in deutschsprachigen Unternehmen aller Größen. Eine Mittelfristplanung nehmen noch etwa zwei Drittel, eine strategische Planung mit einem Planungshorizont von mehr als fünf Jahren nur ein Drittel alle Unternehmen vor. Letztere ist zudem weitgehend auf große Unternehmen beschränkt, da sie laut Studienautoren in der Regel über stärker ausgeprägte Strategieprozesse verfügen. Gibt es keine klassische Jahresplanung mehr, greift man stattdessen überwiegend auf eine Kombination aus Mittelfristplanung und Forecasting zurück.
Strategische Planung noch selten integriert
Gemessen am Umfang der Integration strategischer Vorgaben in die Planungsprozesse ergab die Umfrage, dass sich die Jahresplanung und Budgetierung nur bei jedem fünften Unternehmen aus der strategischen Planung ableitet, also so, dass sich alle Objekte der strategischen und Mittelfristplanung in der operativen Planung wiederfinden. Etwa ebenso viele Unternehmen haben dies zumindest für den überwiegenden Teil der Objekte erreicht, während die größte Teilnehmergruppe (43 Prozent) dies nur für einzelne Planobjekte tut. Eine kleine Gruppe (13 Prozent) hat noch keine derartige Integration.
Forecasts – häufiger, aber selten rollierend
Eine größere Bandbreite der Status zeigt sich auch bei der Frequenz, mit der Planwerte heute aktualisiert werden. Dabei ist ein vierteljährlicher Forecast (39 Prozent) und ein monatlicher Forecast (34 Prozent) aktuell die verbreitetsten, gefolgt von halbjährlichen, unregelmäßigen oder gar keiner unterjähriger Aktualisierung (6 Prozent). Während etwa die Hälfte der Unternehmen versuchen, Forecasts durch eine geringere Detailtiefe effizienter zu machen, gibt es laut der Autoren eine mit 15 Prozent durchaus signifikante Gruppe, die sogar mehr Details einbezieht. Rollierende Forecasts sind trotz ihrer Vorzüge gegenüber periodenfixen Forecasting, aber auch hohen technischen Komplexität nur in etwa einem Viertel der Unternehmen etabliert. Etwa die Hälfte dieser Gruppe setzt rollierende Forecasts tatsächlich für alle Teilpläne, die andere Hälfte nur für einzelne Teilpläne ein.
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